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Die Heiligensäulen vor dem Freiburger Münster

Wir stehen vor dem Freiburger Münster, mit Blick auf den Münsterturm und das Hauptportal gerichtet. Freiburg ist bis heute nicht zuletzt wegen der 450 Jahre dauernden Herrschaft der katholischen Habsburger eine überwiegend katholische Stadt, seit 1821 sogar Bischofssitz.

Wie in katholischen Gegenden üblich, spielte die Heiligenverehrung über die Jahrhunderte hinweg eine starke Rolle. So war es auch seit dem Mittelalter schon gang und gäbe, sich Stadtpatrone zu erwählen, also Heilige, zu denen die Stadt aus unterschiedlichen Gründen eine enge Beziehung hatte oder von denen man sich besonderen Schutz für die Stadt erhoffte. Dieser Tatsache tragen auch die drei Säulen vor dem Freiburger Münster direkt und indirekt Rechnung. Daher möchte ich Ihnen nun die Stadtpatrone Freiburg ein wenig genauer vorstellen.

Ein geregeltes Verfahren zur Erhebung eines Heiligen zum Stadtpatron gab es zumindest im Mittelalter noch nicht, ausschlaggebend war das örtliche Brauchtum. Erst ab 1630 wurde es dann verbindlich, dass ein Stadtpatron von den Einwohnern unter Zustimmung des Bischofs und des Klerus aus dem Kreis der kanonisierten Heiligen ausgewählt wurde.

Die drei Säulen wurden 1719 von den vereinigten Landständen Vorderösterreichs gestiftet.

1. Der Heilige Georg

Er hat keinen Platz oben auf einer der drei Säulen gefunden, aber wir finden eine Referenz an ihn in dem Medaillon auf der ganz linken Säule. Das könnte daran liegen, dass seine Verehrung gegenüber den anderen Heiligen im 18. Jahrhundert leicht abgenommen hatte. Dabei ist er der erste Stadtpatron und findet sich nicht nur hier auf dem Brunnen, sondern sein rot-weißes Banner ist auch im Stadtwappen Freiburgs verewigt. Ab wann der Hl. Georg unser Stadtpatron ist, ist nicht  ganz gesichert. Es ist möglich, dass er schon kurz nach der Gründung ausgewählt wurde, da in der Gründungsurkunde der Stadt die Kaufleute ganz besonders hervorgehoben wurden und der heilige Georg der Zunftpatron der Kaufmannszunft war. Vielleicht kam seine Erhebung aber auch erst mit der Herrschaft der Habsburger, da ab da das Freiburger Stadtwappen und damit die Verbindung zum Hl. Georg zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Aber ab wann auch immer Georg den besonderen Schutz der Stadt übernommen hat, er blieb mit dieser Aufgabe nicht lange alleine.

2. Der Heilige Lambert

Der heilige Lambert hat auf den ersten Blick nicht viel mit Freiburg zu tun: Er stammt aus Lüttich/Liège und war im Jahr 670 zum Bischof von Maastricht geweiht worden. Allerdings lag er ständig im Streit mit dem Frankenkönig Pippin II. Er stritt konsequent dafür, dass die Kirche von der Staatsmacht unabhängig bleiben sollte und wurde für den Herrscher so unbequem, dass er im Jahr 705 in seinem Haus in Lüttich erschlagen wurde. Wer der Mörder war, weiß man nicht genau, aber es weisen einige Indizien in Richtung des fränkischen Hofs. Schon wenige Jahre später wurde er als Heiliger verehrt und seine Verehrung verbreitete sich rasch bis in den Südwesten Deutschlands.

Ungefähr 450 Jahre später wurde ein Freiburger, nämlich Rudolf von Zähringen, Bruder der Herzogs Bertold IV. zum Bischof von Lüttich ernannt und als er starb, wurde er in St. Peter beerdigt. In seinem Nachlass befand sich die Schädelreliquie des Hl. Lambert. Sein Neffe Bertold V. brachte diese 1191 nach Freiburg. Hier wurde sie in der Schlossbergkapelle aufbewahrt, bis man sie 1366 dem Münster übergab. Seitdem wurde er von der Bürgerschaft tatkräftig verehrt und daher nimmt man an, dass Lambert schon im späten 14. Jahrhundert neben Georg zum Stadtpatron wurde. Seit dieser Zeit häufen sich auch die gemeinsamen Erwähnungen und Darstellungen der beiden Heiligen.

3. Der Heilige Alexander

Er ist sicher unser seltsamster Stadtpatron. Der hl. Alexander ist ein so genannter Katakombenheiliger.

Diese Heiligen sind eine vergleichsweise junge Generation von Heiligen: während der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Reformationszeit und besonders während des Dreißigjährigen Kriegs gingen viele Reliquien verloren, weil sie geraubt, zerstört oder in alle Winde zerstreut wurden. Mit der Gegenreformation des 17. Jahrhunderts ging die Katholische Kirche nun daran, wieder für den katholischen Volksglauben so wichtige Reliquien zusammen zu tragen, um den katholischen Glauben zu stärken. Dabei kam der Kirche ein günstiger Zufall zur Hilfe: in Rom wurden im späten 16. Jahrhundert Katakomben mit Gräbern aus der spätrömischen Zeit entdeckt. Daraufhin ordnete der Heilige Stuhl an, dass tausende von Gebeinen aus den Katakomben in Rom exhumiert würden. Ob diese Gebeine zu Menschen von größerer Bedeutung für das Christentum gehörten, ist unklar, bei einigen mag es sich jedoch um frühchristliche Märtyrer gehandelt haben. Teils hat man die Katakombenheiligen mit gleichnamigen anderen Heiligen identifiziert und mit deren Geschichte ausgestattet. Den Reliquien wurde ein Name zugeordnet, und sie wurden vor allem in die deutschsprachigen Gebiete nördlich der Alpen verbracht. Zwar durften Reliquien nicht verkauft werden, jedoch berechnete man für den aufwendigen Transport und die Ausschmückung der Gebeine Gebühren. Dies kam erst um 1860 zum Erliegen, da das kanonische Recht den Handel mit Reliquien verbietet. Oft wurden die Gebeine prächtig geschmückt und eingekleidet und als ganzes Skelett ausgestellt.

Wie kam nun der Hl. Alexander zum Freiburger Münster?

Der Freiburger Stadtrat Georg Schächtelin und sein Bruder Raphael, Vorsteher der Freiburger Kapuzinerklosters, waren zu den Feierlichkeiten anlässlich des Heiligen Jahres 1650 nach Rom gereist. Dort baten sie um die Überlassung der Reliquien eines Heiligen für Stadt und Münster Freiburg. Der Papst ließ ihnen dann die Gebeine des Hl. Alexanders übergeben. Dieser war kurze Zeit vorher aus der Priscilla-Katakombe geborgen worden. Über seine Person und sein Leben haben wir keine gesicherten Nachrichten. Es wird vermutet, dass er ein römischer Soldat war, der um das Jahr 300 gelebt hat, sich zu Christentum bekannte und deshalb während der römischen Christenverfolgung hingerichtet wurde. Tatsächlich kann man aber nichts davon beweisen. Trotzdem wurden hochoffizielle Papiere vom Vatikan ausgestellt, dass es sich bei den Gebeinen um einen frühchristlichen Märtyrer namens Alexander handele.

Die Brüder Schächtelin sollen ihn vorsichtig in einer Holzkiste über die Alpen transportiert haben. Am 21.09.1651 wurde der Hl. Alexander feierlich ins Münster überführt und in der Annakapelle aufbewahrt, die seitdem Alexanderkapelle genannt wird. Sein Festtag wird zusammen mit dem Hl. Lambert am 17. September gefeiert und daher wurden die beiden Patrone seitdem meist zusammen dargestellt und verehrt, wodurch der Hl. Georg ein bisschen ins Hintertreffen geriet. Denn die etwas unsichere Herkunft des Heiligen Alexanders tat seiner Verehrung in der Stadt keinen Abbruch, was man schon daran sieht, dass viele Freiburger Bürger bis ins späte 18. Jahrhundert und vor allem seit der Errichtung der drei Säulen ihre Kinder auf die Namen Alexander und Lambertus taufen ließen. Der Schrein des Hl. Alexanders wurde noch bis in die Sechzigerjahre bei der Fronleichnamsprozession mitgetragen, auch wenn die Katakombenheiligen seit dem späten 19. Jahrhundert völlig an Bedeutung verloren haben. Freiburg ist eben eine offene Stadt und auch ein obskurer römischer Heiliger mit unsicherer Herkunft wird hier herzlich aufgenommen.

4. Maria

Die Gottesmutter zwischen Lambert und Alexander ist keine Stadtpatronin. Allerdings ist ihr das Freiburger Münster geweiht. Und da das Münster eine Pfarrkirche ist, beschützt sie doch ganz besonders einen großen Teil der Bevölkerung. Die drei Säulen vor dem Freiburger Münster wachen nun also schon seit 200 Jahren über das Treiben auf dem Münsterplatz und sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

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